PFARRGEMEINDE
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29. April 2024

Ostersonntag, 09.04.2023   [9. April 2023]

Osterglaube

Ich glaube an die Auferstehung, weil diese Welt wunderschön ist. Dem in Bezug auf religiöse Fragen nicht gerade unkritischen Dante Alighieri (1265-1321 n. Chr.) wird der Satz zugeschrieben: «Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne in der Nacht, die Blumen am Tage und die Augen der Kinder.» Nach dem Matthäusevangelium hat auch Jesus die Schönheit der Welt in sein theologisches Reden und sein Leben aufgenommen: «[…] Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.» (Mt 6,28f)

Viele Menschen kennen Momente in ihrem Leben, in denen sie zutiefst ergriffen sind von der Schönheit und der Sinnhaftigkeit dieser Welt: Bei der glücklichen Geburt eines freudig erwarteten Kindes. In einer erfüllenden sexuellen Vereinigung. In einem einsamen Bergtal, wo die vollkommene Stille erlebt, der eigene Herzschlag wahrgenommen und auf einmal gefühlt und gewusst wird: Ich lebe, ich bin.

Solche und viele andere Erfahrungen bedeuten ein Ergriffensein, das unseren Verstand übersteigt. Ein Ergriffen sein vom Geschenk des Lebens. Ein Staunen darüber, dass all das ist, was ist – und nicht vielmehr nichts ist. Eine Erkenntnis, dass das Leben in all seiner Vielfalt und Schönheit und das Universum nicht selbstverständlich sind. Aus dieser Ergriffenheit heraus wächst mein Vertrauen, dass unsere Welt einen guten Ursprung hat und eine Wirklichkeit, die unsere menschlichen Vorstellungsmöglichkeiten bei weitem übersteigt – biblisch Geist Gottes genannt – unsere Welt durchflutet und am Leben hält. Dieser Schöpfungskraft Gottes aber traue ich es auch zu, dass sie uns einzelne Menschen wie auch die ganze Schöpfung einmal in ein neues Leben ruft, einmal von neuem erschafft.

Andrè Flury, glaubenssache:online